LES MONTAGNES SERBES

OD SRPSKIH PLANINA

Nis, Oktober 1997

Anfang 1997 begleiteten wir Seka zu einem Decktermin. Das Reiseziel war die Militärzucht von Nis. Der „Auserwählte“ war Cal, einer der schöneren Jugoslawischen Champions, obwohl von bescheidener Größe.
Cal Hüfte war geröntgt worden; das Resultat lautete A.
Ich bewahre die Röntgenbilder noch heute auf.
Nis war schon immer ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Über die Stadt führen Wege, die durch das Tal der südlichen Morava und Vardar, Solun und Istanbul mit Belgrad verbinden. Ein weiterer Weg führ durch das Nisava und Marica Tal, ebenfalls nach Istanbul. Letzterer ist bis heute einer der wichtigsten Wege des Balkans.
Bekannt war er bereits zur Zeit der Römischen und Visantischen Periode.
Damals trug er den Namen: „Via Militaris“. Im Mittelalter gab man ihm dem Namen: „Carygrader Weg“.
Heute verbindet diese wichtige europäische Magistrale, mit Nis als bedeutendster Transitstadt, das Mitteleuropa mit Klein-Asien.
Über Nis führen wichtige Land und Luftwege nach Belgrad, Skopje, Dimitrovgrad,
Pristina und Zajecar.
Naissus (der alte römische Name für Nis) wird zum ersten Mal in den Schriften aus dem
2. Jahrhundert erwähnt.
Bei der Aufzählung der Städte der Provinz „Gornja Mezija“ erwähnt ihn Ptolemeius zusammen mit den anderen dardanischen Städten, was darauf deutet dass sich Naissus
in der Zwischenzeit sehr entwickelt hat.
Im 2. Jahrhundert wird Naissus auch die Militärbasis.Im 4.Jahrhundert, erlebt die Stadt Naissus den Höhepunkt ihrer Entwicklung und die Blütezeit ihrer Wirtschaft. Davon zeugen schriftliche Quellen, in denen ab diesem Zeitpunkt die Stadt immer öfter erwähnt wird sowie auch die archäologischen Funde
die für diese Zeit sehr zahlreich und vielfältig vorhanden sind.Ein anonymer Autor aus dem anfänglichen 4.Jahrhundert notiert:
Konstantin der Grosse ist in Naissus geboren, hat dort die Schule besucht und hat dort seine akademische Ausbildung gemacht. Später hat er seine Stadt reichlich geschmückt.
Konstantins Herkunft (Nis) wird auch in anderen Quellen erwähnt.
Die Besatzung Naissus durch die Hun im Jahre 441 bedeutete eine Unterbrechung
der Entwicklung und der Blütezeit der Stadt.

Mit Seka schafften wir es nur mit Mühe ein Hotel in „Niska Banja“ zu finden.Die Römer haben bereits im 2.Jahrhundert das Bad erbaut und auch eine ganze Badanlage. Diese befindet sich 10 Kilometer von Nis entfernt, am Fuße der „Suva Planina“
Die Quelle „Glavno Vrelo“ hat eine Temperatur von 16,5 -36,8° C, „Skolska Cesma“ von 19,2°C.Seka mussten wir verstecken weil in den Hotels Hunde nicht erwünscht sind.
Für Seka war es die erste Paarung; und sie war etwas mehr als 2 ½ Jahre alt.
Als wir beim Militär angekommen sind, haben sie ihr einen Vaginalabstrich genommen und gesagt, dass sie zur Paarung bereit sei.


Sie brachten Cal an der Leine, Seka wurde von 3 Soldaten die sich wohl einbildeten, die Hunde würden sich unter solchen Umständen paaren, gepackt und gehalten.
Seka wehrte sich wie eine Löwin und Cal machte keinen besonders interessierten Eindruck, es gab keine Chance.
Daraufhin führte der Veterinär der Ambulanz eine künstliche Befruchtung auf sehr rudimentäre Weise durch; ich möchte hier nicht weiter ins Detail gehen.
Wenn ich mich richtig erinnere, wurde dieser Vorgang 2-mal durchgeführt.
Während unseres Aufenthaltes hatten wir die Möglichkeit die ganze militäreigene
Zucht, einen Dressurunterricht und die Zuchträumlichkeiten nebst der Archive und gesammelten Trophäen zu besichtigen. Damals nahmen wir die folgenden Fotos auf.





Wir haben Lej, Vater von Cal gesehen, der noch gut beieinander, aber von
sehr leichter Statur, war.


Cal, der gezeigt hat was er kann, zum Beispiel aus der Ferne
die Pfote zu strecken.
Cal war nicht groß, 70-72 cm, sehr kurzer Rumpf, perfekt gebaut, wunderschöne Bewegungen, schöner, starker Kopf mit großer „Brille“. Den Kopf trug er ziemlich weit oben und wen er einen anschaute, dann stets von oben.








Wir hatten dann auch die schönste Hündin Arsa Fotografiert die damals auf allen Ausstellungen gewann.





Ihre Tochter, wieder sehr ähnlich stark und
hoch im Rist




und noch ein paar andere Hündinnen.
Sie zeigten uns dann den neu angeschafften Rüden aus Musnikovo –Sokol, der als Sohn des berühmten Tarzan gilt.
Mir gefiel er allerdings nicht. Ziemlich schwarzer Kopf, der nicht mit dem hellen Rumpf harmonierte.
Der Rumpf war lang, die Winkel der Läufe waren problematisch und die Rute trug er ziemlich eingeringelt.

Auf dem Weg nach Belgrad machten wir Halt um ein paar schöne Klöster in der Nähe von Krusevac, zwischen der Grossen und der West- Morava zu besichtigen.
Diese Schule ist in relativ kurzer Zeit entstanden, man nimmt an, dass es in der Zeit zwischen der „Schlacht am Marica“ (1371) und dem endgültigem Fall Serbiens unter Türkische Macht (1459) erbaut wurde. Die Grundzug des Stils erkennt man an der Kreutz Form in der die Kirchen gebaut wurden, die aber mit dem Zufügen der Apsis und des Chors, mehr einem Kleeblatt ähneln
Die Bauten sind entweder aus einer Kombination aus Stein und Mauerwerk, oder nur
aus Stein verputzt gebaut worden.
Am auffälligsten sind die Dekorationen in Form von Kreutzen Rosetten und Archivolten. Gemeint sind relativ tiefe Reliefs.Die erste und bedeutendste Kirche die wir besichtigt haben, war die Lazarica in Krusevac.
Es handelt sich um die Vermächtnis Kirche des Prinzen Lazar, die er zwischen 1377 und 1380 erbauen ließ.

Die Kirche ist wunderschön und sehr reich an Ornamenten, besonders über den Fenstern












Im Park neben der Kirche befindet sich eine Skulptur des Bildhauers Mitric, die den Prinzen Lazar darstellt.


Das Kloster Naupara ist 12 Kilometer vom Krusevac entfernt und liegt am Fluss Rasina. Vermutlich ist das Kloster 1381 erbaut worden.
Das Kloster wurde komplett zerstört und ist 1831 neu erbaut worden.
Es gibt wenige schriftliche Ressourcen die dieses Kloster beschreiben.
Wir waren wahrhaftig begeistert von der kleinen und der großen Rosette auf der Hauptfassade.
Die Reise führte uns zum Kloster Ljubostinja. Es befindet sich in der Nähe
von Trstenik.
Das Kloster ist ein Vermächtnis der Prinzessin Milica.
Erbaut ist es 1388/1389.









Die Fresken sind Ende des 14. Jahrhunderts entstanden.
Der Meister war Makarije. Das Fresko zeigt den Prinzen Lazar und die Prinzessin Milica.
Nach der Kosovo Schlacht ist Prinzessin Milica in das Kloster eingetreten und hat dort bis zu ihrem Tod gelebt.


Das nächste Kloster dass wir besichtigt haben war Veluce. Es befindet sich
10 Kilometer Südöstlich vom Trstenik. Man vermutet, dass die Kirche Ende 14 Jahrhundert erbaut wurde und was die Spender anbetrifft, es gibt nur Voraussetzungen, da die Inschrift die sich unter dem Fresko befanden beschädigt und unlesbar sind".

Gefolgt hat der besuch des Klosters Rudenica Das Kloster liegt ein paar Kilometer entfernt vom Veluce. Es befindet sich außerhalb des Dorfes, an einem Bach und am Fuße eines bewaldeten Berges. Das Kloster ist nur schwer erreichbar.
Man vermutet dass es ein Vermächtnis vom Vuk, dem Bruder des Despoten Lazarevic ist.
Im Gegensatz zu den übrigen Kirchen ist diese verputzt und die Fresken sind recht
seltsam, vermutlich das Werk der Bauern des benachbarten Dorfes.



Das letzte war auch das schönste Kloster das wir besucht haben. Kloster Kalenic.
Das Kloster befindet sich westlich vom Jagodina und ist in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut worden.
Als Donator erwähnt man Bogdan und Milica, die Adligen im Dienste des Despoten Stefan Lazarevic.






Die Kenner der Skulpturen von Kalenic sind sich einig dass das innere Portal das monumentalste und reichste Portal der Morava Schule ist.
En Nach der Ankunft in Belgrad, habe ich angefangen mich aufzuregen und mich zu fragen. Vor dem Haus haben sich regelmäßig 4-5 Straßenhunde versammelt und Seka war offensichtlich an ihrer Anwesenheit sehr interessiert. Ich konnte nicht ein mal einen kleinen Spaziergang mit ihr unternehmen.
Nach 2-3 Tagen habe ich mich erneut in der Militärzüchterei gemeldet und habe gefragt ob ich das Paaren wiederholen kann.
So sind wir noch einmal bis Nis gefahren, zum Glück hatten wir es getan, sonst wäre
Seka lehr geblieben.
Bei der Rückkehr haben wir eine neue Rute gewählt und sind in Richtung Zajecar gefahren.
In dem malerischen Tal des Crna Reka, nicht weit vom Zajecar, hinter der der weichen Hügellandschaft und weit von den Blicken der Reisenden, stehen seit siebzehn Jahrhunderten die Ruinen der Stadt Gamzigrad. Hohe Mauern mit riesigen Türmen die
die monumentalen Gebäude schützen, haben bereits im letzten Jahrhundert die seltenen Liebhaber der Altertümer beschrieben. Sie sahen die Ruinen als die am besten erhaltenen Reste der Römischen Architektur in Europa.Lange haben die wissenschaftlichen Diskussionen angehalten, darüber was die misterieusen Gebäude eigentlich waren.
Zum endgültigem auflösen dieses Geheimnisses haben die mühsamen Archäologischen Forschungen beigetragen, die mehr als 20 Jahre lang der Wissenschaftler Dragoslav Srejovic geleitet hat.




Aals die riesigen Gebäude mit deren Mosaiken und Skulpturen im vollem Glanz aufgeblitzt sind, war dem Vorscher eines klar: Gamzigrad konnte nur eines gewesen sein: der Caren Palast,

den, nach der Behauptung vom Pseudo- Aurelie Viktor aus dem Jahr 360, der römische Imperator Gaius Valerius Galerius Maximus 293 – 311 in seiner Geburtsstadt, (in der er auch begraben ist), erbauen lies. Arhivolt mit der Aufschrift FELIX ROMULANIA, ist 1984 gefunden worden.
Das war der Beweis, dass die Vermutungen vom Dragoslav Srejovic richtig waren und so konnte Gamzigrad endlich zu den bedeutsamsten Denkmälern der römischen imperialen Architektur eingereiht werden.
Imperator Galerie, der Schöpfer dieses fantastischen Gebäudes, Mitte des III Jahrhunderts geboren, gehörte zu der untersten Gesellschaftsschicht, was ihn nicht hinderte ein tapferer Soldat und später ein beherzigter und kluger Militärführer zu werden,
der mit Hingabe dem Imperium und seinem Reformator diente.
Im Glauben, dass Galerius die Persönlichkeit ist, der er später das Regieren des östlichen Teils des Imperiums anvertrauen kann, verheiratete er ihn mit seiner Tochter und deklarierte ihn 293 als seinen Mitregenten.
Die Endfase unserer Rückreise nach Belgrad waren die köstlich zubereiteten Kaldaunen in der Soße in einem Restaurant in Zajecar.Die nächsten Jahre führte uns der Weg öfters nach Zajecar.Seka war über die ganze Dauer der Reise ganz toll. Nach einem kurzen Spaziergang,
wartete sie geduldig auf uns im Auto.Zwei Monate später sind 5 Welpen zur Welt gekommen, von denen nur 2 Hündinnen und ein Rüde überlebt haben. Veca, die bei uns geblieben ist, Vrska i Vojkan.