LES MONTAGNES SERBES

OD SRPSKIH PLANINA

Unsere Schäferhunde

Erlaubt es mir, mich erst einmal vorzustellen. Ich heisse Louisa Liebenberg. Aufgewachsen bin ich in Südafrika, wo ich bis zu meinem 23 Lebensjahr
Psychologie studiert habe. Mein Ehemann und ich besitzen hier in Holland eine Herde mit 1100 Schafen. Dies ist eine ziemlich grosse Herde für den holländischen Standard. Wir hatten eine lokale Rasse Schafe, mit denen wir die vorgeschriebene Menge an Abweidung für verschiedenste Naturorganisationen durchgeführt haben.
Vor vielen Jahren hatten wir grosse Probleme mit Hunden, die unsere Schafe angriffen. Nach vielem Herumfragen entschlossen wir uns dazu, es mit Schäferhunden, insbesondere mit dem Sarplaninac, zu versuchen. Wir haben gespürt, dass diese Hunderasse dem ursprünglichen Schäferhund noch sehr ähnlich war und dass sie nicht nur für Hundeschauen gezüchtet ist.
Unser erster Hund war eine Sarplaninac Hündin, die auf den Namen Chantal hörte.
Sie war eine Hirtenhündin wie man es sich nur wünschen konnte. Wir haben sie bekommen, als sie schon fast 8 Jahre alt war und sie hatte noch nie zuvor Schafe gesehen. Sie hatte eine Zeit lang wegen einer ernsthaften Krankheit der Vorbesitzer in einem Tierheim gelebt.
Sobald sie sich bei uns eingelebt hatte, dachte sie nicht mehr über die Vergangenheit nach. Man konnte meinen, sie sei mit der Herde aufgewachsen. Sie war immer mit vollem Herz dabei und die beste Schafhüterin, die man sich vorstellen kann. Sie war immer bereit, sowohl mich als auch die Herde zu beschützen. Die Schafe vertrauten ihr, denn sie wussten, wenn sie an ihrer Seite waren, drohte ihnen keine Gefahr.
Leider ist Holland viel zu klein und zu bevölkert, als dass man solche Hunde ständig im Freien halten könnte. Unser Chantal behandelte jeden Hund, der an der Herde vorbeilief, sogar an der Leine gehaltene Pudel, als sei er ein Wolf und dies hiess, entweder auf so einen Hüter zu verzichten oder die Verantwortung dafür zu tragen. Es gab viele solche Vorfälle, in denen sie fremde Hunde verschreckte, um sie zu vertreiben und so begriffen die Leute schnell, dass es besser wäre unsere Herde wegen unserem Hund zu umgehen.
Die Häufigkeit der Angriffe fremder Hunde auf unserer Herde war gesunken. Sie war mein persönlicher Beschützer. Eines Tages, als ich die Schafe hütete, griff mich ein Mann an. Border Collies sprangen dann hinzu und fingen an die Schafe Zusammenzutreiben. Zum Glück hatte ich gerade Chantal bei mir, so sprang sie und biss den Mann, der daraufhin verschwand. Dieser Mann hatte mich schon einige Tage lang beunruhigt und Chantal war sich seiner Anwesenheit immer bewusst gewesen.
Im Alter von 16 Jahren starb sie.
Nach ihrem Tod suchten wir einen anderen Hüter für unsere Schafe und wir probierten verschiedenste “Verteidigungs”-Hunde, Maremmanos und andere Sarplaninac-Hunde. Doch keiner dieser Hunde schützte unsere Herde.
Nach einiger Zeit trafen wir auf einen Wurf Schäferhunde. Die Eltern dieser Welpen waren aus Turkmenistan. Unseren wunderschönen Welpen nannten wir Koira. Sie war gerade einmal 12 Wochen alt, als sie zu uns kam. Wir haben sie in der Familie und zwischen den Schafen aufgezogen. Sie war sehr unsicher im Umgang mit den Schafen und auch als Hüterin beschützte sie die Schafe manchmal perfekt und ein andermal reagierte sie wiederum überhaupt nicht auf Gefahren.
Ihre Grösse und Kraft machten sie zu einer beeindruckenden Hündin. Sie blieb 9 Jahre lang auf unserer Farm, aber nach dem 30-sten Tod eines Schafes und einer Ziege entschieden wir uns, sie einzuschläfern. Wir konnten ihr nicht vertrauen. Sie wollte dass Vieh zwar nicht töten, doch sie biss desöfteren zu.
Unsere nächste Wahl war ein Sarplaninac. Wir wollten einen Hund mit Geburtsschein und dessen Eltern auf Dysplasie untersucht waren.
Es gibt zu viele Hunde mit Dysplasie an den Hüften. Wir haben einen weiblichen Welpen aus Frankreich von einem Züchter, der seine Hunde registriert und Hüftkontrollen machen lässt, gekauft.
Unsere Alaska war 10 Wochen alt, als wir sie abholen gingen. Wir wollten sie eigentlich schon mit 7 Wochen zu uns holen, damit die Eingliederung zwischen den Schafen optimal erfolgen konnte. Jetzt ist Alaska 17 Monate alt. Sie entwickelt sich gut und sie entwickelt einen Instinkt dafür, wählerisch zu hüten und nicht einfach alles Mögliche anzubellen. Sie ist ziemlich klein für ihre Rasse, aber sie ist uns wie auch den Schafen, Hühnern und Pferden treu ergeben.
Tagsüber stehen sie und der Rüde Beli [= Weisser], ihr Freund, zusammen mit unseren Pferden in einem grossen umzäunten Feld. Die Hunde folgen mir jedes Mal, wenn ich zu den Schafen gehe, um etwas zu erledigen. Ich spüre, dass die Hunde noch zu jung sind, um sie alleine bei den Schafen zu lassen, da sie sie “jagen” und mit ihnen spielen würden. Die Pferde sind dafür zu gross.
Die Hunde können den ganzen Tag die Pferde auf den Feldern bewachen und ihre Zeit nützlich mit mir und den Schafen verbringen.
Mein Ehemann und ich sowie unsere zwei Kinder haben uns dazu entschlossen, die Aufzucht auf unserer Farm hier in Holland zu beenden. Wir haben Immigrationsvisa für Kanada (Alberta) im Jahr 2008 beantragt. Wir haben auch dort die Absicht, auf einer Schafsfarm zu arbeiten. Dort angekommen, werden unsere Schäferhunde mehr Prädatoren haben, nicht nur andere Hunde und Füchse. Das hat uns dazu motiviert, einen Rüden anzuschaffen, der die Mannschaft mit Alaska komplett macht. Wir wollten nicht gerade einen grauen Hund wie Alaska, also suchten wir einen weissen Sarplaninac mit Geburtsschein und auf Dysplasie getesteten Eltern und wenn möglich, einen der schon mit einer Herde Schafen aufgewachsen ist. Dieses Unterfangen kam dem “Nadel im Heuhaufen suchen” ziemlich gleich!
Nach langem Suchen stiessen wir auf einen jungen Rüden im Alter von 5 Monaten, der all diesen Wünschen entsprach. Wir fuhren in die Tschechische Republik, um ihn abzuholen. Er wurde dann unser “Beli”.
Wir spüren, dass dieser Sarplaninac ein hervoragender Schäferhund ist. Während verschiedenster Reisen um die Welt haben wir viele Hüter-Hunde gesehen, die sogar angelehnt an das Einfahrtstor schlafen können, um besser zu bewachen. Der Sarplaninac ist ein sehr selbstständiger Hund und es ist nicht immer leicht, zu zeigen, dass man der Herr ist, das heisst, er gehorcht nicht immer.

Sofern Sie interessiert sind, etwas über unsere Farm zu lesen und ein paar Fotos zu sehen, schauen Sie sich doch unsere “Site” an, es hat auch einen Link für die englische Version.
Louise Liebenberg und Eric Verstappen
Grazerie
Karlingerweg 9
5406 VR Uden, NL